Das 12. Wunsiedler Forum fand am 17. Oktober 2019 in der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel statt. Unter dem Motto „Demokratie Leben“ konnten die Besucher/-innen sich bei den Vorträgen mehrerer Ehrengäste und in unterschiedlichsten Workshops zum Thema informieren.
Das 12. Wunsiedler Forum beginnt mit einer Erinnerung des Bürgermeisters Karl-Willi Beck an die Vorteile, die wir in Deutschland genießen und zwar die Demokratie. In Hong Kong hingegen, riskieren die Menschen ihre sämtlichen Privilegien, weil sie befürchten, dass die Demokratie immer weiter verschwindet oder gar abhanden kommt, so der Rathauschef.
Martin Becher übernimmt im Anschluss die weitere Begrüßung und bedankt sich bei all den jungen Menschen, die sich für das Projekt interessieren und deswegen gekommen sind. Er findet es bemerkenswert, wie viele junge Menschen sich FÜR politisches Engagement & GEGEN Rechtsextremismus und Rassismus einsetzen wollen.
Karl-Willi Beck hält eine Rückschau auf seine Zeit als Bürgermeister von Wunsiedel. Er kann sich immer noch gut an die Auseinandersetzungen mit Nazis in der Vergangenheit erinnern. Diese waren letztendlich auch der Grund für sein schon immer vorhandenes Engagement gegen den Nationalsozialismus und gegen Rechtsextremismus. Doch warum ist ihm die Demokratie so wichtig? – Diskussionen, also das Gut der Meinungsfreiheit, zwischen verschiedenen Positionen seien extrem wichtig, sie würden allen Parteien helfen, denn nur so könne man konstruktive Lösungsvorschläge finden und konkrete Pläne umsetzen.
Anna Stolz, Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, ergänzt in ihrem Beitrag dazu: „Es lohnt sich, gegen etwas aufzutreten und sich für etwas einzusetzen!“. Die Referentin erinnert daran, dass Rechtsextremismus und Antisemitismus weiterhin ein aktuelles Problem ist. Unsere demokratische, tolerante Gesellschaft sei in Gefahr. Mithilfe der „wehrhaften Demokratie“ können und sollen sich die Bürger gegen diejenigen wehren, die die Demokratie angreifen wollen. Die Grundlage dafür sei uns schon gegeben: das Grundgesetz.
„Demokratie beginnt nicht bei der ersten Urnenwahl, nein, sie beginnt in der Schule beispielsweise bei Klassensprecherwahlen“ (Anna Stolz). Deswegen sei die Wertebildung und die politische Bildung das Wichtigste. Sie müssen (!) fächerübergreifend behandelt werden und in den Alltag der Schüler/-innen einfließen. Die Staatssekretärin beendet ihre Rede mit dem Satz: „Unsere Demokratie braucht alle Kräfte, unsere Demokratie braucht jeden Einzelnen!“
Als nächste Rednerin war Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, an der Reihe. Um die Demokratie in den Schulen zu fördern, brauchäuchten die Lehrer/-innen Rückendeckung, denn Demokratiebildung kostet zwar viel Zeit, sei aber unausweichlich und unumgänglich, deswegen müsse Demokratie jeden Tag gelehrt und gelebt werden. Jeder Euro, der in die Bildung fließt, fließe zu Recht und wirke gegen den Populismus der heutigen Zeit, aber die Lehrer/-innen würden mehr Zeit und mehr Freiheit benötigen und es brauche eine feste Verankerung in allen Lehrplänen, fordert Fleischmann deutlich und beendet damit ihren Beitrag.
Nach einem Mittagsbuffet, das für jeden Besucher und Zuhörer kostenlos war, begannen die Workshops.
Jeder Einzelne fand unter dem Angebot der Arbeitsgruppen etwas, das ihn interessierte, die Themenbreite erstreckte sich dabei von Demokratiebildung, über Schule ohne Rassismus, Gedenkstätten, Außerschulische Politische Bildung bis hin zu gesellschaftlichem Engagement von Schüler/-innen. Sie regten jeden einzelnen Kursteilnehmer zum Nachdenken an und inspirierten ihn zum breiteren Engagement.
Nach einer kurzen Zusammenfassung durch Kursteilnehmer konnten alle einen kleinen Überblick über das jeweils unterschiedliche und doch teilweise gleiche Themengebiet gewinnen.
Danach wurde das Forum offiziell beendet.
Simon Hader(10a)