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Ein Auslandsjahr in Zeiten von Corona – Anezka in Frankreich (Monat 8)

Der achte Monat meines Auslandsjahres ist vorbei! Kaum zu fassen! Auch im April-Lockdown verging die Zeit sehr schnell. Was habe ich gemacht?

In den letzten vier Wochen hatten wir in Frankreich sogenannten „harten Lockdown“. Man durfte sich nur innerhalb von zehn Kilometern mit maximal sechs Personen um sein Haus bewegen. Da muss man schon kreativ sein, um sich nicht zu langweilen. Das fiel uns allerdings nicht wirklich schwer. Wir haben diesen Monat zwar keine neue Region besichtigt, allerdings kenne ich meinen Umkreis von zehn Kilometern hier jetzt in- und auswendig. Mit meiner Gastfamilie waren wir viel spazieren, joggen oder Fahrrad fahren. Darunter haben wir zum Beispiel das Weingut „Château de Valmy“ mit seinen schönen Weinbergen besichtigt, und eine Mountainbike-Tour durch das Albères-Massiv gemacht. Mit meinen Freundinnen von weiter weg, haben wir uns einige Male in der Mitte zwischen Perpignan und Elne, an dem See „Lac de Villeneuve-de-la-Raho“, getroffen.

Wie in Deutschland macht der April auch hier, was er will. Mal hatten wir fünfundzwanzig Grad, mal nur fünfzehn. Teilweise hat es auch stark geregnet. Ich habe also diese Zeit vor allem zum Lesen genutzt. Für alle, die Französisch lernen und einfache französische Bücher suchen, kann ich vor allem „La Tresse“ von Laetitia Colombani, „Le mystère Henri Pick“ von David Foenkinos und „Bonjour tristesse“ von Françoise Sagan empfehlen. Zurzeit lese ich „La vengeance du pardon“ von Eric-Emmanuel Schmitt, ein sehr gut geschriebenes Buch, welches mittlerweile auch eins meiner Lieblingsbücher ist. Allerdings würde ich dieses Buch eher nicht Französisch-Lernanfängern empfehlen. Dank meinem Gastbruder, der „Cinéma“ studiert, habe ich auch mein französisches Filmkulturwissen ausgeprägt und einige Filme geschaut, die ich noch nicht kannte. Dazu zählen zum Beispiel Komödien „les Tuche“, „L’Arnacoeur“, „mon inconnu“ oder „Marius et Fanny“. All diese Filme kann ich auch nur weiterempfehlen!

Am 11. April hatte ich Geburtstag. Leider konnte ich ihn wetter- und coronabedingt nicht wie geplant, mit all meinen Freunden und meiner Gastfamilie am Strand verbringen. Trotzdem war es ein sehr schöner Tag, den ich mit meiner Gastfamilie zu Hause verbracht habe. Wir haben viel gegessen und ich wurde reichlich beschenkt. Die darauffolgenden Tage habe ich meinen Geburtstag mit einer kleinen Gruppe von Freundinnen am Lac de Villeneuve-de-la-Raho „nachgefeiert“. Es war also alles in allem eine sehr schöne Zeit. Mittlerweile ist der Lockdown auch wieder aufgelöst. Man darf sich wieder frei bewegen und ich habe alle zwei Tage Schule. Ab dem 19. Mai öffnet die Außengastronomie und ab dem 9. Juni auch die Innengastronomie und alle Kinos und Museen. Darauf freue ich mich!

Zum Schluss gibt es noch eine schöne Nachricht: Wir haben einen Hund bekommen! Heute haben meine Gasteltern meine Gastgeschwister und mich mit einem zwei Monate altem Border Collie überrascht. Er heißt „Sirius“ und ist noch sehr ängstlich. Deshalb werden wir die nächsten zwei Wochen damit verbringen ihn an die Umgebung und die Familie zu gewöhnen. Wie das gelaufen ist und noch vieles mehr, berichte ich euch dann nächsten Monat!

Viele Grüße!

Noch ein paar Bilder...

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