Viele sind schon oft unter ihm hindurchgefahren und haben begeistert aus dem Fenster geschaut – es geht um das Brückenrestaurant Frankenwald. Wir hatten vor einiger Zeit die Möglichkeit, ein Interview mit dem Betreiber des Brückenrestaurants und der dazugehörigen Anlage zu führen. Dieser hat uns zum Beispiel erklärt, wie der Betrieb während des Lockdowns funktionierte und wie es ablief, als sie erfuhren, dass sie wieder öffnen dürfen.
Linus: Hallo Herr Vogler, herzlichen Dank, dass Sie unserer Schülerzeitung für ein Interview zur Verfügung stehen. Sie sind ja Unternehmer, was machen Sie genau beruflich?
Herr Vogler: Ich betreibe die Tank- & Rastanlagen Waldnaabtal und Frankenwald, in der Region ist wohl das Brückenrasthaus Frankenwald der bekannteste Teil unseres Unternehmens.
Linus: Was genau ist eine Tank- & Rastanlage?
Herr Vogler: Tank- & Rastanlagen bestehen aus Tankstellen, Shops für Einkäufe und die schnelle Versorgung und Restaurants. Hauptsächliche Gäste sind die Reisenden auf der Autobahn. Zusätzlich kommen auch viele Gäste aus der Region zu uns.
Linus: Restaurants waren ja in den letzten Monaten geschlossen, waren Ihre Restaurants auch geschlossen?
Herr Vogler: Ja, unsere Restaurants waren, wie alle anderen Restaurants, geschlossen. Wir hätten lediglich To-Go-Produkte (zum Mitnehmen) anbieten können, es waren aber zu wenige Gäste auf der Autobahn. Damit hätten wir nicht wirtschaftlich arbeiten können.
Linus: Haben Sie schon wieder geöffnet oder ist das Brückenrasthaus noch geschlossen?
Herr Vogler: Wir haben seit dem 18.06.2021 unser Brückenrestaurant wieder geöffent.
Linus: Warum haben Sie nicht einfach schon vorher wieder geöffnet, das wäre ja rein theoretisch wieder möglich gewesen ?
Herr Vogler: Wir mussten unseren Betrieb wieder vollständig grundreinigen, Lebensmittel und Getränke bestellen, unsere Mitarbeiter schulen und wieder einteilen, nochmals alle Abläufe an die zusätzlichen Corona-Regeln anpassen, alle Geräte testen und es müssen auch genug Gäste reisen. Die größte Hürde war, dass erst seit kurzem, soweit die Inzidenzwerte nicht wieder steigen, Gäste auch in die Restaurants in Gebäuden gehen und sich setzen dürfen. Direkt über der Autobahn gibt es leider keine Terrasse.
Linus: Haben Sie sich dann in den letzten Monaten nicht manchmal gelangweilt?
Herr Vogler: Eine gute Frage, aber nein. Unsere Tankstellen waren ja weiterhin geöffnet. Es musste viel organisiert werden, der Kontakt zu den Mitarbeitern, die leider in Kurzarbeit waren, musste gehalten und auch entsprechende Maßnahmen durchgeführt werden, damit wir dies wirtschaftlich überstehen konnten.
Linus: Können Sie denn jetzt einfach wieder voll starten?
Herr Vogler: Nein, nicht ganz, aktuell müssen Restaurants noch in der Nacht geschlossen bleiben und wir müssen schauen, wie sich die Gästenachfrage entwickelt.
Linus: Wird es aufgrund der aktuellen Situation noch ein eingeschränktes Speiseangebot geben?
Herr Vogler: Nein, wir haben ein vollständiges McDonalds-Restaurant direkt auf der Brücke, zwei Kaffeebars mit Snacks, Kakao-, Tee und Kaffeespezialitäten und ein klassisches Selbstbedienungsrestaurant. Dadurch haben wir ein sehr umfangreiches Speisen- und Getränkeangebot – das kann ich jetzt gar nicht alles aufzählen.
Linus: Was haben Ihre Mitarbeiter in den letzten Monaten gemacht?
Herr Vogler: Die Tankstellenmitarbeiter konnten vollständig weiterarbeiten und wurden teilweise von den Gastronomiemitarbeitern unterstützt. Leider mussten viele Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen, d.h. sie konnten nicht zur Arbeit kommen. Sie freuen sich jetzt aber wieder sehr darauf, dass sie die Gäste und Reisenden endlich wieder bewirten dürfen und den Kontakt zu den Gästen haben können.
Linus: Haben Sie denn momentan genug Mitarbeiter?
Herr Vogler: Unsere Stammmitarbeiter sind uns zum Glück alle erhalten geblieben, aktuell könnten wir noch ein paar Mitarbeiter einstellen. Wir müssen aber sehen, wie sich in den nächsten Wochen die Gästeanzahlen und das Reiseverhalten entwickeln.
Linus: Bieten Sie auch Ferienjobs an?
Herr Vogler: Ja, die bieten wir aktuell an. Jeder der mindestens 16 Jahre alt ist, Lust auf Kommunikation, ein nettes Team und abwechslungsreiche Tätigkeiten hat, kann sich bei uns für einen Ferienjob bewerben. Wir haben auch Ferienjobber, die ab 16 über ihre gesamte restliche Schul- und Studienzeit, bis hin zum fertigen Studium bei uns arbeiten. Im letzten Jahr hat uns dann z.B. ein fertiger Arzt verlassen. Wir hatten auch schon mehrere, dann fertige Lehrer- und Lehrerinnen. Wir sind da sehr flexibel, da auch ausreichend Zeit zum Lernen und Studieren bleiben soll.
Ab Oktober wird sogar eine ehemalige Ferienjobberin, die aktuell das Abitur am Hochfranken-Gymnasium absolviert, ein Studium in Fachrichtung Systemgastronomie beginnen. Sie hat uns als Praxispartner ausgewählt und wird somit unsere Mitarbeiterin sein, die zur Hälfte in Plauen studieren wird und zur anderen Hälfte bei uns im Betrieb sein wird.
Herr Vogler, wir danken Ihnen für dieses Interview.
Das Gespräch mit Herrn Volger führte Linus.