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Perspektivwechsel – von der Schülerin zur Praktikantin

Ein Erfahrungsbericht von Katharina Krenzler, Abiturjahrgang 2020

Die meisten Schüler bekommen ihr Abiturzeugnis mit der Erwartungshaltung, erst einmal etwas Abstand zur Schule zu haben und ihr höchstens später mal ab und zu einen Besuch abzustatten. Bei mir war das anders. Mit der Entscheidung für ein Lehramtsstudium war mir natürlich klar, dass ich der Schule nie fernbleiben würde. Doch das Wiedersehen mit meinen Lehrern und den anderen Schülern meines Gymnasiums erfolgte schon bald. Mit dem Orientierungspraktikum, welches Pflichtbestandteil eines Lehramtsstudiums ist und drei Wochen dauert, sollte ich herausfinden, ob mir der Beruf auch aus der Lehrerperspektive und nicht nur aus der Sicht eines Schülers gefällt. Schon am ersten Tag wurde mir klar, dass es kein Schulbesuch werden würde, wie ich ihn bereits kannte. Das Betreten des Lehrerzimmers fühlte sich sehr ungewohnt an. Ich bekam meinen eigenen Stundenplan, bestehend aus meinen beiden Studienfächern Biologie und Englisch. Somit begleitete ich die Lehrer und saß anfangs mit in der Klasse, um das Unterrichtsgeschehen zu beobachten. Soweit fühlte es sich noch vertraut an. Ich kannte die Lehrer und auch den Unterrichtsstoff und fühlte mich fast schon um ein Jahr zurückversetzt, vor allem wenn ich dem Unterricht der Oberstufe beiwohnte. Interessant war es für mich die niedrigeren Klassen zu besuchen. Immerhin ist die 5. Klasse nun auch bei mir doch schon acht Jahre her und es war spannend zu sehen, wie der Unterricht dort ablief. Das alles hilft mir jedoch noch nicht bei der Entscheidung, ob ich nun wirklich den Beruf des Lehrers für mich entdecken kann. Deshalb wurde mir schon bald angeboten, auch mal selbst eine Unterrichtsstunde zu halten. Während ich bei der ersten Stunde, die ich bei Herrn Ruckdeschel halten durfte, noch sehr aufgeregt war und gar nicht wirklich wusste, worauf ich zu achten oder wie ich mich zu verhalten habe, war es beim zweiten Versuch schon etwas besser. Mithilfe der Rückmeldungen zur ersten Stunde, bereitete ich für Frau Marquardts 5. Klasse zwei weitere Stunden vor. Ich fühlte mich sicherer, achtete auf wichtige Dinge wie das Überprüfen der Anwesenheit und achtete darauf, von meiner Schülerrolle in die des Lehrers zu wechseln. Mir wurde während meines Praktikums klar, dass Noten geben, Unterricht halten und Ruhe bewahren, gar nicht immer so einfach sind. Beim Korrigieren eines Probe-Jahrgangsstufentests in Englisch führte manche Schülerschrift zu Unverständnis und auch das Festlegen der Noten muss geübt sein! Ich habe jedoch für mich festgestellt, dass ich meinen Beruf gefunden habe und inspiriert und motiviert mein Studium beginnen werde.

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